Stipendium für ein betriebliches Innovationsprojekt
01.03.2019 – 31.08.2019
Herr Jens Richter
Dieses Stipendium wird durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg gefördert.
In einer Großbäckerei wurde für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter eine wissenschaftliche Analyse der Arbeiten durchgeführt.
Die Analyse deckte eine Überbeanspruchung der Mitarbeiter durch manuellen Transport und Stapeln von Transportbehältern auf. Durch organisatorische Maßnahmen, wie das Abwechseln des Personals an den Anlagen wurde bereits vergeblich versucht die Belastung zu verringern.
Um eine Entlastung der Mitarbeiter zu erreichen, wird als technische Lösung eine Teilautomatisierung der Anlage in Betracht gezogen.
Durch die Teilautomatisierung sollen folgende Maßnahmen realisiert werden:
– Vermeidung des manuellen Stapelns von Transportkisten
– Verringerung von Wärme und Lärm der Maschinen und Anlagen
– Verkürzung der Laufwege
– Abbau von Monotonie im Arbeitsablauf
– Vermeidung von Unzulänglichkeiten bei Überprüfung von Produkten
Der Umbau der Anlagen zur Teilautomatisierung soll in 2 Schritten erfolgen:
1. Kompletter Aufbau der Anlage ohne Palettier-Einheit (Soll-Zustand mit manueller Bedienung)
• Umstellung der Bunker und Anpassung der Rollbahnen/Förderbänder/Metalldetektoren
• Aufbau der zusätzlichen Bauteile (Bandumsetzer, Rollbahnen, Wiegezellen…)
• Anschluss der Komponenten mit Stromversorgung und Schaltschrank
• Erstellung der Betriebsprogramme, Testlauf und Anpassen der Betriebsparameter
• Manuelle Bedienung der Anlagen entsprechend dem Ist-Zustand
2. Einsetzen der Automatisierungseinheit und Umschalten auf automatischen Betrieb (Soll-Zustand)
• Aufstellung der Automatisierungseinheit mit sämtlichen Anbauten am vorgesehenen Platz
• Ankopplung der Automatisierungseinheit an den Schaltschrank und Sensoren
• Testlauf und Anpassung von Bewegungen der Automatisierungseinheit
• automatischer Betrieb der Anlage
Folgende Randbedingungen sind beim Einsatz der Automatisierungslösung einzuhalten:
– die Automatisierungseinheit muss für die geforderten Lasten und Entfernungen ausgelegt sein
– die Rollbahnen der Bestückung und Entnahme verlaufen zur Automatisierungseinheit
– die von den Anlagen vorgegebenen Taktzeiten müssen erreicht werden können
– die Mitarbeiter und Bediener müssen für den Umgang mit der Automatisierungseinheit geschult werden
– der Arbeitsraum der Automatisierungseinheit ist nach Norm abgesichert
– regelmäßige Neukalibrierung der Automatisierungseinheit in der geplanten Stillstandszeit
– der Automatisierungseinheit ist in der Lage, die notwendigen Toleranzen beim Greifen und Absetzen der Kisten einzuhalten
– die Automatisierungseinheit ist für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie zugelassen
– bei der Handhabung der Kisten dürfen die Produkte nicht beschädigt werden oder aus den Kisten fallen
– die Automatisierungseinheit darf die Kisten nicht beschädigen
– nicht korrekt gescannte Kisten müssen von der Automatisierungslösung separate abgelegt werden
Die innovative Aufgabe besteht aus folgenden Teilaufgaben:
– Entwicklung einer geeigneten Automatisierungslösung unter Mitwirkung eines externen Automatisierungsdienstleisters
– Überarbeitung der innerbetrieblichen Logistik
– Anpassung der Automatisierungslösung an die örtlichen Gegebenheiten (gemeinsam mit dem Unter-nehmen und dem Automatisierungsdienstleister)
– Begleitung der Einbindung der Automatisierungslösung in den Produktionsprozess
– Überprüfung des Erreichens der Ziele des Einsatzes der Automatisierungslösung und ggf. Ableitung von weiteren Maßnahmen